Im Interview: Barbara Dietzler

Der Mensch immer im Mittelpunkt!

Barbara Dietzler, Residenzdirektorin der Tertianum Premiumresidenz
Barbara Dietzler ist seit der ersten Stunde in der Konstanzer Tertianum Residenz. Sie steht für den wertschätzenden Umgang miteinander und besitzt ein ausgeprägtes Servicebewusstsein, was das Team beflügelt und die Bewohnerinnen und Bewohner sehr schätzen. Wir haben Barbara Dietzler auf der Dachterrasse der Konstanzer Residenz mit Blick über den Bodensee getroffen und interviewt.

Wie sah Ihre erste Begegnung mit der Tertianum Residenz Konstanz aus und was hat sich daraus entwickelt?

Ich lebte und arbeitete damals in Basel und war aus privaten Gründen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz in Konstanz. Im Frühjahr 1999 sah ich das Bauschild der Tertianum Residenz und dachte, hier wird bestimmt eine Hausdame gesucht. Ich habe mich also quasi aufgrund eines Baustellenschildes als Hausdame beworben und im Herbst 1999 hier angefangen. Nach verschiedenen Positionen im Haus bin ich nun seit 2018 sehr gern die Direktorin dieser Tertianum Residenz. Sie ist heute ein Markenzeichen im Herzen der Konstanzer Altstadt, ein Schmuckstück und ein Zuhause der Möglichkeiten mit Blick auf den See.

Sie kennen durch Ihren beruflichen Weg die gehobene Hotellerie sehr gut, wie würden Sie das Konzept der Tertianum Premium Residences im Vergleich dazu beschreiben.

Ich würde uns nicht mit einem neuen Kreuzfahrtschiff vergleichen, sondern mit einem der alten Ocean-Liner, die damals die Route Southampton–New York befuhren. Den Servicegedanken, den Umgang mit den Gästen, die Ausstattung und die Atmosphäre würde ich mit unseren Häusern hier in Konstanz aber auch in Berlin und München vergleichen. Die Direktoren sind in meinen Augen immer erfahrene Kapitäne und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hoch motivierte Crew. Die Qualität dieser Fahrt mit unserem luxuriösen Schiff ist aber immer nur so gut wie jeder einzelne Mitarbeiter. Für mich ist der Schlüssel ein gut eingespieltes und harmonisch arbeitendes Team, das zusammensteht und so die gleichbleibende Premium-Qualität auf Tertianum-Niveau gewährleisten kann.

»Die gehobene Hotellerie wurde mir wohl in die Wiege gelegt.«
Barbara Dietzler, Residenzdirektorin

Jede/r Mitarbeiter/in und Bewohner/in weiß, wie wichtig Ihnen der gehobene Service ist. Ist das rein beruflich oder auch privat der Fall?

Dieser Anspruch und gelebter Servicegedanke wurden mir wohl schon von meinen Großeltern und Eltern in die Wiege gelegt. Zu Hause legte man sehr viel Wert auf einen schönen Service. Dieser beinhaltet alles, was die Gäste glücklich macht. Diese Begeisterung habe ich nicht nur beruflich, auch privat genieße ich guten Service und die gehobene Hotellerie sehr.

Welchen Wert halten Sie im Team und im Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern besonders hoch?

Wertschätzung ist mir wichtig – im Team genauso wie im Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Dabei ist der alte Knigge ein guter Ratgeber. Denn im Buch »Über den Umgang mit Menschen« ging es ursprünglich ja nicht um das Benehmen an sich, sondern um den wertschätzenden Umgang miteinander, also um Rücksicht, Taktgefühl, Höflichkeit zwischen den Generationen, Berufen etc. Daraus ist irrtümlicherweise, dann ein Benimmbuch entstanden, mit Regeln zu Begründung, Handkuss etc. Von daher sehe ich in dem ursprünglichen Knigge, gerade in der heutigen Zeit, ein sehr großes Potenzial an Möglichkeiten, den Umgang mit Menschen wertschätzend, rücksichtsvoll und menschlich zu leben.

»Der generationenübergreifende Dialog ist sehr wichtig, denn alle profitieren davon.«
Barbara Dietzler, Residenzdirektorin

In der Vergangenheit ist die Tertianum Residenz Konstanz ein Aushängeschild für den gelebten Generationendialog geworden, z. B. Student in Residence, Generationen-Dinner oder Colette Salon. Wie wichtig schätzen Sie den generationenübergreifenden Dialog ein und warum?

Er ist mir sehr wichtig. Hier in Konstanz erlebe ich es tagtäglich, denn die Stadt ist eine Studentenstadt und gleichzeitig leben auch viele Ältere gern hier. Die Begegnungen zwischen Alt und Jung sind Alltag, den Dialog mit verschiedenen Formaten anzuregen ist mir eine Freude.

Die junge Generation kann sehr viel von den Geschichten ihrer Großeltern und Eltern lernen. Die jetzige Generation ist in Frieden aufgewachsen und dieser muss bewahrt werden. Da sind Geschichten und Erlebnisse der älteren Generation sehr wichtig für das Verständnis und die Wertschätzung der jetzigen Situation. Umgekehrt lernt die ältere Generation von den Jüngeren zum Beispiel den Umgang mit Tablet und Smartphone. Viele unserer Bewohner sind über Skype mit ihren Enkelkindern in der ganzen Welt verbunden. Es werden Fotos hin- und hergeschickt und Neuigkeiten ausgetauscht.

Ich habe es oft gesehen und selbst miterlebt: Der Generationenaustausch ist eine Bereicherung für jede Generation.

Welche Rolle spielt Ihr Team in der Tertianum Residenz?

Für das hohe Niveau in unserer Premiumresidenz brauchen wir gut geschulte und aufmerksame Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich freue mich jeden Tag, dass wir die Herausforderungen – auch in der Pandemie – als starkes Team gemeinsam bewältigt haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Eine meiner Aufgaben ist langjährigen Mitarbeiter/-innen als auch neuen Mitarbeiter/-innen Orientierung und Halt zu geben. Wir haben zum Beispiel eine Mitarbeiterfibel, die eine Richt- und Leitlinie ist, an der sich alle orientieren können. Neue Mitarbeiter können sich vor ihrem ersten Arbeitstag schon in unser Haus und unsere Philosophie hineindenken, sich vertraut machen und unsere Prinzipien und Regeln kennenlernen. Bestehende Mitarbeiter nutzen sie als Anstoß, um zu reflektieren.

»Für mich steht immer der Mensch und sein Wohl im Mittelpunkt.«
Barbara Dietzler, Residenzdirektorin

Wie würden Sie die Atmosphäre in der Tertianum Residenz Konstanz beschreiben?

Für mich bestimmen die Menschen die Atmosphäre unseres Hauses. Mein Team und ich wollen für Bewohnerinnen und Bewohner jeden Tag ein Zuhause-Gefühl erzeugen. Unserer Atmosphäre lässt sich daher am besten als persönlich, freundlich, liebenswert und immer wertschätzend beschreiben. Wir unterstützen mit allem, was wir tun, ein freies Lebensgefühl und eine selbstbestimmte Lebensweise.

Wenn Sie ein Arbeitsmotto haben, wie lautet es?

Ich bin ein optimistischer Mensch und immer an der Lösung interessiert, das erfordert Ideenreichtum und Kreativität – im Team genauso wie allein. Dazu passt auch mein Arbeitsmotto: „Es gibt Nichts, was wir nicht lösen können, es gibt für alles eine Lösung.”